Im Zwinger werden wir abgehärtet, denn wir können bei Wind und Wetter raus. Wem das nicht passt, der geht ins temperierte Hundehaus. Ärgerlich ist, dass die Rehe am Grundstückszaun stehen und zu uns rübergrinsen. Jedenfalls nehmen sie uns nicht für voll.
Unsere Welpen werden im Schlafzimmer bei Frauchen geboren (kein Foto - fällt unter Intimsphäre). Von hier aus erobern sie 5 bis 7 Wochen lang die Wohnung, fressen Frauchens Pflanzen an, werden fast mit dem Staubsauger aufgesaugt, buddeln Blumentöpfe um und sind ständig im Weg.
Kurz bevor Frauchens Nerven reißen - wie gesagt mit 5 bis 7 Wochen (je nach Wetterlage) - marschieren Mutter und Kinder ins Hundehaus. Hier gibt es für die Kleinen neue Abenteuer. Ich finde unser Leben toll!

In den Wintermonaten bleiben sie natürlich bis zur Abgabe in der Wohnung - auch wenn Frauchens Nerven dann hinterher schleifen.

Halleluja
Nach der langen Rede musste sich Halleluja zur Ruhe begeben.
Frauchen:

Nachdem Halleluja nun fertig ist, komme ich auch zu Wort. Sie glauben nicht, dass Halleluja sprechen konnte? — Ich versichere ihnen, dass sie sprach! Sie benutzte überwiegend Vokale zwischen A - O - U. Wenn sie nicht mit mir einer Meinung war, musste ich mir lange Ergüsse anhören. Halleluja hielt sich für einen Menschen und wäre am liebsten Pfote-in-Hand mit mir gelaufen. Das war auf der Ausstellung etwas schwierig, da die Richter lieber ein normales Cocker-gangwerk sehen wollen. Warum Halleluja ein „Menschenhund" wurde? — Ich kann es mir nur aus ihrer frühesten Welpenzeit erklären. Halleluja war die einzige Überlebende von neun Welpen, nach einem vermanschten Kaiserschnitt (Wenn der eigene Tierarzt schon mal nicht zu erreichen ist!). Tag um Tag starb ein Geschwisterkind und Mama Sambuca war auch noch schwerst krank. Halleluja wurde mit Infusionen am Leben erhalten und immer wieder bei Tante Bailey — deren Babys einige Tage älter waren — angelegt. Ihr fehlte jedoch die Kraft zum Trinken. Mit drei Wochen hatte sie erst ihr Geburtsgewicht wiedererlangt. An diesem Tag ging es Sambuca auch wieder besser. Halleluja trank das erste Mal bei Bailey, hatte ein dickes Bäuchlein und jammerte vor Bauchschmerzen. Kommentar meiner Ärztin: „Halte noch eine Woche durch, dann schaffen es beide." Halleluja bekam den ersten Brei mit Eierlöffel, sie machte feine „Würstchen" — egal wo — und alles wurde bewundert und gelobt. Sie bekam zwar immer Spielkumpane aus Bailey´s Kinderstube aber Bailey lehnte Halleluja ab und Sambuca lehnte aus Schwäche die fremden Welpen ab. So wurde Halleluja ganz auf Mama und Mensch geprägt.

Ihr Name? — Nun ja, an dem Tag, an dem ich wusste, dass sie überleben würde, war mir klar: HALLELUJA — wir haben gesiegt!

Das Frauchen